Ein weiteres Gebäude, das besondere Erwähnung verdient ist das sogenannte Casa del Cable,
das Haus der Kabel. Dieses Gebäude wurde im Jahr 1860 errichtet um darin die Telegrafenstation unterzubringen, die damals durch ein auf dem Meeresgrund verlaufendes Kabel Ibiza mit der spanischen Halbinsel verband.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts herum war das Aussehen des Wohnviertels Aduana geprägt durch die Lagerstätten für Rosinen und die bescheidenen Fischerhäuser, die dort erbaut worden waren. Zu dieser Zeit begann man im Land mit der Entwicklung und Einrichtung der Telegrafenlinien, so auch mit den ersten unter Wasser verlegten Kabeln.
Im Jahr 1860 beginnen also die Verkabelungsarbeiten, um die Balearen mit der spanischen Halbinsel zu verbinden.
Xábias Nähe zu Ibiza und seine Bucht, deren Gegebenheiten dafür geeignet sind, führten dazu, dass die unter Wasser verlegten Kabel hier wieder an Land kamen und machten es somit sinnvoll, auch hier die Station zu errichten. Es wurde daher mit dem Bau des Gebäudes begonnen. Um das Jahr 1870 herum wurden Reparaturen an den Kabeln, die Xábia mit Sant Josep de Sa Talaia auf Ibiza sowie auch Barcelona mit Maó auf Menorca verbanden, notwendig. Die Verkabelungen waren oft beschädigt, die Nutzung wurde endgültig in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eingestellt.
Das Casa del Cable wurde auβerdem seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts bis ins erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hinein als Kapelle für die im Fischerviertel gehaltenen Gottesdienste genutzt, in diesem Haus wurde auch die Heiligenfigur Nuestra Señora de Loreto verwahrt.
Die Wichtigkeit der in diesem Gebäude untergebrachten Telegrafenstation für die Verbindung mit den Inseln führte dazu, dass sich mehrmals militärische Truppeneinheiten darin einrichteten, um diese Verbindung zu garantieren.
Das Gebäude hatte in der Originalstruktur einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von jeweils etwas mehr als neun Metern, hatte zwei Stockwerke und ein mit Ziegeln gedecktes Zeltdach. Es wurden später mehrere Umbauten vorgenommen, es wurden die vier Säulen aus Toskastein angefügt, welche die Terrasse stützen und die Naia, die gedeckte Terrasse des Erdgeschosses, bilden. Diese Terrasse ist auch heute noch vorhanden und macht das Haus einzigartig.
Im Erdgeschoss befand sich das Telegrafenamt und im Obergeschoss die Wohnräume sowie ein Dienstraum.
An die Südseite des Hauses angebaut, befanden sich weitere Räumlichkeiten, nur eingeschossig und mit Satteldach versehen, die als Lagerräume dienten oder andere häusliche
Funktionen hatten.
Nach erfolgtem Umbau werden die Räume aktuell für Ausstellungen genutzt.